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Der Lawinenschutz-Tunnel Mitholz

  • 4478snowflake
  • Aug 29, 2023
  • 1 min read

Der rund zwanzig Millionen Franken teure Lawinenschutztunnel

hat eine verworrene Geschichte. Im Sommer 2004, knapp

zwei Jahre nach seiner Eröffnung, musste er wegen akuter Einsturzgefahr

gesperrt werden. Es blieb nichts anderes übrig, als

ihn abzubrechen und neu zu bauen. 2009 wurde er wieder in

Betrieb genommen.


Das Bauwerk wurde von der BLS in Auftrag gegeben, da

die Strasse von Frutigen nach Kandersteg als Zubringer für

den Autoverlad durch den Lötschbergbahn-Scheiteltunnel von

grosser Bedeutung ist. Mehrere Lawinenniedergänge hatten zu

wochenlangen Schliessungen der ungeschützten Strasse geführt.

Dabei handelt es sich nicht um einen Tunnel, sondern um eine

Galerie mit einem Dach. Die talseitige Wandung bleibt offen.

Warum drohte die Galerie 2004 einzustürzen?


Bei der Ausschreibung Ende des 20. Jahrhunderts stand, das Bauwerk müsse

mit Aushub des Lötschbergbahn-Basistunnels gedeckt werden.

Das so erstellte Dach war aber zu schwer und lief Gefahr, einzubrechen. Dazu kam, dass dieses Dach aus illegalem Müll bestand und deswegen gar nicht hätte aufgesetzt werden dürfen.


Das Desaster war zum Teil die Folge einer Fehlplanung des

Auftraggebers der BLS. Die BLS gehört zu über achtzig Prozent

dem Kanton Bern, zu insgesamt zehn Prozent den Anliegergemeinden

und dem Kanton Wallis. Aber auch die für die Galerie verantwortlichen Firmen hätten dieses Dach aus statischen Gründen gar nicht bauen dürfen. Ihre Ingenieure

hatten bei den Berechnungen der Tragfähigkeit geschlampt.


Letztendlich verschlang der Bau nahezu vierzig statt der veranlagten

siebzehn Millionen Franken. Es gab einen Prozess des Kantons Bern und der BLS gegen

die Baufirmen, der mit einem Vergleich endete. Das war ein Kompromiss, über den von den Beteiligten keine Angaben gemacht wurden.

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