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Die Explosions-Katastrophe

  • 4478snowflake
  • Aug 29, 2023
  • 1 min read

Im Romanteil haben auch die Explosionskatastrophe im Munitionsdepot

von Blausee-Mitholz vom Dezember 1947 und

ihre Folgen einen hohen Stellenwert.

Das unsachgemässe Aufbewahren einer gigantischen Menge

von Munition hatte den Tod vieler Menschen und die Zerstörung

eines ganzen Dorfes zur Folge. Verantwortlich dafür war

das seinerzeitige Militärdepartement, EMD, das heute Departement

für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, VBS, heisst.


Für die Ahndung der fahrlässigen Lagerung der Munition

war die Armeejustiz verantwortlich. Es gab keinen Prozess

gegen die Schuldigen. Das waren hohe Offiziere der Ränge

Korps-, Divisions- und Brigade-Kommandanten. Es gab nicht

einmal eine militärgerichtliche Untersuchung.


Im Felsen über dem Dorf wurde eine militärische Festung

auf den Trümmern der zerstörten Anlage errichtet, auch die

grösste Armeeapotheke des Landes.


Blausee-Mitholz wurde mit Spendengeldern der Schweizer

Bevölkerung wieder aufgebaut. Die Katastrophe wurde vergessen,

nicht aber von den Nachkommen der betroffenen Bevölkerung.

Drei Millionen Kilogramm Sprengstoff explodierten damals.

Dass heute noch geschätzte vier Millionen Kilogramm nicht

detonierte Munition unter den Trümmern des damaligen Bunkersystems

liegen, wurde bis 2017 verheimlicht. Nach einer

Studie von Spezialisten, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren

besteht jederzeit die Gefahr, dass die mit Mauerresten überdeckte

Munition explodieren könnte.


Es scheint nur eine Möglichkeit zu geben, dieser Gefahr auszuweichen.

Die Munition muss aus den Trümmern ausgegraben,

wegtransportiert und entsorgt werden. Bei der «Bergung» der

Munition besteht jedoch die Gefahr, dass sie explodiert. Um

die Bevölkerung vor einer neuen Katastrophe zu bewahren,

muss die ganze Einwohnerschaft von Blausee-Mitholz evakuiert

werden.


Allerdings behauptet das VBS, nur etwa die Hälfte der Bewohner

müsste das Dorf verlassen. Das wird von Fachpersonen

in Zweifel gezogen. Seriöse Studien gehen nach wie vor davon

aus, das ganze Dorf Mitholz müsse für zehn Jahre vollständig

geräumt werden. So lange werde die Entsorgung der Munition

dauern.


Die Explosion in der Festung von Blausee-Mitholz 1947 ist

eine menschgemachte Tragödie, deren Folgen bis in die Gegenwart

reichen. Die dafür Verantwortlichen haben ein Verbrechen

gegen Leib und Leben und gegen die Umwelt begangen.


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